Rhine Glass, Sculpture
Temporary Installation in Public Space - Berlin
Fused glass and metal pulley
92 x 84 x 46 cm
Installation 2018
Glass, metall, paper in a plexiglass showcase
Die Installation “Fake Bones - Fake Injury” besteht aus fünf Glasobjekten, die sich jeweils aus mehreren farbigen, aber transparenten Glasbruchstücken zusammensetzen und in einer Plexiglasvitrine präsentiert werden. Auf den ersten Blick erkennt man schimmerndes Glas in rätselhaften Formen unter der Abdeckung. Der zweite Blick lässt gläserne Bruchstücke erkennen, die vorgeben Überreste menschlicher Skelette zu sein. Offensichtlich ordneten Scharlatane die gebrochenen Glasteile zu Körperteilen an, doch der wissenschaftliche Versuch, ihnen so einen Sinn zu geben, ist nicht messbar. Beschriftungsetiketten zu jedem Körperteil sowie Inventarisierungsnummern geben dem Betrachter irreführende Informationen zu den Objekten. Die Untersuchung der Beschaffenheit der Exponate kann durch eine Lupe noch genauer erfolgen.Auf diese Weise wird die Glaubhaftigkeit des Gesehenen auch intellektuell untermauert. Das Zurschaustellen von vorgegebenen Blessuren evoziert Empathie für die verletzten Personen, deren “Brüche” möglicherweise aber gar keine Relevanz haben bzw. sogar eher anderen Schmerzen zufügen könnten. “Fake Bones - Fake Injury” karikiert visuell museale Präsentationsformen und die manipulierbare Leichtgläubigkeit der Rezipienten bei solch vermeintlich unwiderlegbarer wissenschaftlicher Aufarbeitung von im öffentlichen Kontext ausgestellten Phänomenen.
Die doppelbödige Methodik der vermeintlichen Gelehrten, die hier agieren, ist auf Politiker übertragbar und wird in dieser Installation ad absurdum geführt. Der direkte Erkenntnisgewinn des Betrachters ist höchstwahrscheinlich nur minimal, aber auf einer weiteren Ebene kann die Rezeption des Objekts als ein Kunstwerk eine erhellende Wirkung haben.
Der Künstler spielt hier mit dem Begriff der “Fake News” und ruft mit dieser Arbeit durch das Medium Kunst auf, auch Dinge zu hinterfragen, die offensichtlich erscheinen und stimuliert die Kritikkompetenz der heutigen mediengläubigen Gesellschaft.