Anlässlich des 500. Reformationsjubiläums schuf der kanadische Künstler David Antonides eine Glasserie, die sich unter anderem mit Martin Luther als Übersetzer und Autor von Fabeln beschäftigt und die reformatorischen Ideen Luthers visualisiert.
Der Apfelgarten ist im Jahr 2017 der Open Air Ausstellungsraum für 6 Glasskulpturen geworden, die der Künstler in Anlehnung an das Luther zugeschriebene Zitat „Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen“ in die Natur setzte.
Das Material Glas im Zusammenspiel mit landwirtschaftlichen Objekten aus Eisen schafft im überraschenden Kontext des Gartens und im Sonnenlicht Effekte, die die Kunstwerke aus diesem Umfeld herausstechen lassen, dennoch scheinen sie sich organisch in den Garten einzufügen. Das Glas scheint seine Materialität zu verändern, es scheint im Wind zu flattern und wie Eis zu glitzern.
Der gierige Hund, der sich durch das Spiegelbild des Wassers täuschen lässt - die eitle Dohle, die ein Pfau sein möchte - die schlaue Krähe, die Kiesel ins Wasser wirft, um trinken zu können - der Ochse, der denkt er könnte sich verwandeln, indem er sich ein Schaffell überwirft - der zornige Hammer mit dem Luther die päpstlichen Verdikte zerschmettert und die Freiheit und Leichtigkeit der reformatorischen Gedanken sind die Themen, die Antonides in diesen Arbeiten thematisiert.
2017 ergründet dieses Skulpturenprojekt den Raum des Apfelgartens, in den kommenden Jahren sind als weitere öffentliche Räume Eisenach und die Wartburg als Orte der Reflexion über Luther geplant.