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Rasanz und Kraft - David Antonides bei Christine Knauber
Wer ihm bei seiner Arbeit über die Schulter schaut, sieht David Antonides nicht nur mit Pinsel: Man sieht ihn kratzen, sprühen, wischen und schaben. Die Dynamik in seinen Arbeiten entsteht durch ein vielschichtiges Procedere auf dem Medium Papier, was, wie es Antonides Arbeiten zeigen, robuster und flexibler ist als man denkt.
Beobachten lässt er sich bei dieser künstlerischen Arbeit gerne. Seine Produzentengalerie ist ein offener Ort und versucht ein Bindeglied zwischen der Kunst und den Menschen, die in der Brunnenstraße unterwegs sind, zu sein.
David Antonides, der kanadische Künstler aus Vancouver kam vor sechs Jahren: Er wollte nur ein paar Wochen bleiben. Die Stadt hat ihn gefesselt, sie hat es ihm leicht gemacht und er ist geblieben. Er hat sich schnell hier etabliert. Dieses Jahr wurde er für drei regionale Kunstpreise nominiert, aber die Metropolen New York und Vancouver hat er nicht aus den Augen verloren. So bleiben neben Berliner Stadtlandschaften, urbane Szenen der Metropolen im Focus seiner großformatigen Arbeiten.
Aber David Antonides kann auch in kleinen Arbeiten, wie seinen Monotypien und Radierungen, die urbanen Eigenheiten herausstreichen. "Sie mystifizieren weder die unwirtlichen Schattenseiten, noch glorifizieren sie den berauschenden Glanz (der Metropolen).", meint Christine Knauber, die Antonides Arbeiten bereits in ihrer kleinen und charmanten Galerie "30links" zeigte. Seit 10 Jahren ist Christine Knauber Galeristin und im letzten Jahr hat sich ihre erstrangige, professionelle Arbeit mit ihren Künstlern in einer größeren Galerie manifestiert. Die "Christine Knauber Galerie" ist nun in großzügigen, hellen Galerieräumen in der Langenscheidtstraße in Schöneberg angekommen und kann bereits im Dezember ihren ersten Geburtstag feiern.
Christine Knaubers aktuelle Ausstellung ist ihre erste "Salon-Ausstellung" in diesen Räumen. Sie knüpft an Berliner Traditionen an und zeigt über 80 Arbeiten von 16 Künstlern.
Die Arbeiten von David Antonides, die der Salon Nr. 1 zeigt, hat Christine Knauber in langen Atelierbesuchen ganz gezielt ausgesucht. Sie will die verschiedenen Facetten von David Antonides Arbeit zeigen und hat kleine, fast monochrome Monotypien ausgesucht, aber sie zeigt auch die großformatigen, mit wasserlöslichen Pigmenten gemalten Arbeiten. Gefragt was sie an den Arbeiten besonders schätzt, weist Christine Knauber auf den Geist der Arbeiten hin: "Ihn fasziniert das urbane Wesen in seiner Gesamtheit: der Charakter einer Stadt, ihr Klang, ihre Farben, ihr Rhythmus, ihre Seele. In seinen Werken verschmelzen Architektur und Menschen zu einem flirrenden urbanen Organismus. Man spürt förmlich die Rasanz und Kraft jener Mega-Cities in seinem expressiven Farbauftrag. Zarte Linien, pastellige Töne und verschwommene Konturen verraten aber auch etwas von ihrer Schönheit und Poesie."
Bis zum 11. Februar 2017 kann man die Arbeiten von David Antonides noch in Schöneberg in der Galerie Christine Knauber sehen.
Galerie Christine Knauber Langenscheidtstraße 6, 10827 Berlin-Schöneberg
Velocity and Strength
David Antonides at Christine Knauber
by Doris Heidelmeyer
Anyone who looks over David Antonides' shoulder while he is working, will not only see him with a brush: you can see him scratching, spraying, wiping and scraping. The dynamic in his works is created by a multi-layered process on the medium of paper, which, as Antonides shows, is more robust and flexible than one might think.
David Antonides, the Canadian artist from Vancouver came six years ago: he just wanted to come for a few weeks. The city fascinated him and made it easy for him, so he stayed. He quickly established himself here. This year he was nominated for three regional art awards, but he never lost sight of the cities of New York and Vancouver. In addition to Berlin's urban landscapes, urban scenes of the large cities remain the focus of his mostly large-scale works. But David Antonides also produces urban features in smaller, more filigree works, such as his monotypes and etchings.
"They do not mystify the inhospitable aspects of the world, nor glorify the intoxicating splendor (of the cities)," says Christine Knauber, who already exhibited Antonides works in her small and charming gallery "30links". Christine Knauber has been gallery owner for 10 years and last year her outstanding professionel work condensed in a larger gallery. The "Christine Knauber Galerie" has now arrived in generous, bright gallery rooms in the Langenscheidtstraße in Schöneberg and can already celebrate its first birthday in December.
Christine Knauber's current exhibition is her first "Salon Show" in these rooms. It draws on Berlin traditions and shows over 80 works by 16 artists.
The work of David Antonides, which she shows in Salon No. 1, has been selected by Christine Knauber during long studio visits. She wants to show the different facets of David Antonides' work and chose small, almost monochrome monotypes, but she also shows the large-scale works painted with water-soluble pigments. Christine Knauber, who is particularly interested in the work, points out the spirit of the works: "He is fascinated by urban nature in its entirety: the character of a city, its sound, its colors, its rhythm, its soul. The architecture and the people melt into a fluttering urban organism, you can feel the speed and power of those mega-cities in his expressive color application. But the delicate lines, pastel tones and vague contours also reveal some of their beauty and poetry. "
Until February 11, 2017, the work of David Antonides can be seen in Schöneberg at Galerie Christine Knauber.